Ein alter Sketch (Loriot, das vier-Minuten-Ei) und moderne Möglichkeiten, Missverständnisse zu lösen
Ob die Geschichte zwischen Berta und ihrem Mann wohl heute anders enden würde?

Loriot und das vier-Minuten-Ei. Wie das wohl heute geendet hätte?
Gesprochen von Gisela und Peter Krämer und einige Ausstiegsideen
Das Frühstücksei von Loriot, ein alter Sketch - und so modern wie eh und je. Paargespräche... gelesen von Gisela und Peter.
Es ist klar, was hier so alles passiert, wenn der eine immer wieder die Worte im Mund herumdreht. Oder wie stark die nonverbale Kommunikation ist. Dieses Schweigen, dieses Schnaufen, alles was dazugehört.
Das ,was gesagt wird, wird oft gar nicht gehört
Der Anteil der nonverbalen Kommunikation an dem, was gesagt wurde, beträgt ja immerhin schlappe 55 % und weitere 38 % entfallen auf das, wie es gesagt wird.
Also das Atmen, die Lautstärke, die Stimmgewalt, die Artikulation, die Art und Weise, wie ich es formuliere, wie ich in den Wald hineinrufe. Und nur ganze 7 % entfallen auf das eigentliche Wort. Das heißt, man bräuchte sich gar nicht so viel Gedanken zu machen, welche Worte ich verwende.
Das schadet auch gar nicht, dem nochmal auf den Grund zu gehen und zu sagen: „Also pass auf, was ich ja eigentlich damit meinte, ....“
Druckreif muss nichts sein
Wir müssen nicht druckreif sprechen, sondern können das im Ganzen kommunizieren. Wichtig ist freundlich gucken, dem anderen in die Augen schauen und auch nicht immer gleich darauf reagieren. Die eigene Wahrheit dem Anderen wie einen nassen Lappen links und rechts um die Ohren zu hauen, ist sicherlich nicht die richtige Wahl. Dass es dann zu Konflikten kommt und zu Missverständnissen vor allen Dingen, das verwundert jetzt hier überhaupt keinen mehr an der Stelle.
Und wir kommen dann auch ganz schnell ins Krokodil. Und das Krokodil, das ist das Stammhirn, der älteste Teil unseres Gehirns. Wir wissen, dass es eine Reaktion hervorruft, die Instinkt gesteuert ist.
Es geht entsprechend um Flucht. Er sagt zum Beispiel: „Ja, aber ich habe doch nur gesagt..."
Er versucht, ein bisschen abzutauchen, denn er merkt oh je, seine Frau schaukelt sich hier ganz schön nach oben. Hier geht es um die Vermutung, dass sie den Eindruck hat, angegriffen zu werden.
Ein paar Lösungen sind:
Durchatmen, erstmal schauen, was ist hier los?
Wenn Sie es nicht verstanden haben, fragen Sie: „Was genau meinst du damit?“
„Was möchtest du mir jetzt damit sagen?“
„Was ist da gerade das Problem?
„Ich mag einfach ein schönes, weich gekochtes Ei.“
Durch diese simple Antwort hätten sie vielleicht auch über Lösungen sprechen können. Sie hätte hier einfach darauf antworten können: „Soll ich dir noch ein Ei kochen?“ „Die sind halt ein bisschen kleiner als die anderen, ich lasse diese einfach ein bisschen kürzer drinnen oder magst du das jetzt einfach mal so essen, wie die Eier sind?“
Was genau ist hier eigentlich der Hintergrund?
Ist es Ärger? Oder geht es hier ums Prinzip? Was läuft denn an der Stelle?
Das Wichtigste ist ruhig bleiben, schauen und versuchen im ersten Schritt zu verstehen.
Bitte nicht nur auf den anderen fokussieren.
Die Wahrheit kommt nicht nur vom Empfänger, sondern liegt auch beim Sender, weil wir besitzen beide Wahrheitsrechte und jeder hat die Hälfte der Wahrheit zu tragen.
Wenn Sie mehr zu diesem Thema wissen wollen, dann rufen Sie mich an. Bis dahin ihre Gisela Krämer.